Bandscheibenvorfall (Discopathie, Diskopathie, Dackellähme)

 

  1. Was ist ein Bandscheibenvorfall?
  2. Was verursacht einen Bandscheibenvorfall?
    1. Hansen Typ I
    2. Hansen Typ II
    3. Hansen Typ III
  3. Wie kann ich erkennen dass mein Tier einen Bandscheibenvorfall hat?
  4. Therapieentscheidung und Prognose
  5. Wie wird die Diagnose gestellt?
  6. Wie läuft eine konservative Therapie ab?
  7. Wie läuft eine chirurgische Therapie ab?
    1. Hemilaminektomie
    2. Dorsalen Laminektomie
    3. Ventral Slot
    4. Laterale Korpektomie
  8. Was passiert mit meinem Tier nach der Operation?
  9. Wann kann mein Tier nach einer Bandscheibenoperation entlassen werden?
  10. Wie lange dauert es bis mein Tier wieder laufen kann?
  11. Welche Möglichkeiten gibt es wenn mein Tier sich nicht erholt?
  12. Kann ein Bandscheibenvorfall erneut auftreten?
  13. Neurochirurgie bei den Kleintierspezialisten

 

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Bandscheibe Normal 1Ein Bandscheibenvorfall ist der Häufigste Grund einer Lähmung/Plegie beim Hund. Bei der Katze tritt er deutlich seltener auf.

Um die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu gewährleisten, ist die Wirbelsäule segmental aufgebaut. Knöcherne Wirbel wechseln sich mit knorpeligen Bandscheiben ab. Die Bandscheiben ermöglichen Bewegungen zwischen den Wirbeln, sind aber stabil genug um großen Belastungen stand zu halten. Bandscheiben sind fibrocartilaginöse Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern. Sie bestehen aus einem fibrösen Ring (Anulus fibrosus, in der Abbildung grün) und einem gelartigen Kern (Nucleus pulposus, in der Abbildung blau). Durch Degeneration der Bandscheibe wird ihre Fähigkeit als Stoßdämpfer zu wirken reduziert und kann dazu führen dass sie vorfällt und das Rückenmark komprimiert.

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Was verursacht einen Bandscheibenvorfall?

Der Bandscheibenvorfall ist in den meisten Fällen eine altersabhängige, degenerative Erkrankung. Jedoch gibt es besonders prädisponierte Rassen (Chondrodystrophe und Mischlinge mit diesen) die bereits als junge Erwachsene Bandscheibenprobleme haben. Es wird vermutet dass die Bandscheibendegeneration durch den Verlust der Fähigkeit der Bandscheibe Wasser zu halten und damit zu dehydrieren bedingt ist. Bei chondrodystrophen Rassen wie z.B. der Dackel, Basset, Französische Bulldogge, Mops, Shih Tzu uvm. Findet man bereits in jungen Jahren degenerative Veränderungen der Bandscheiben. Die Bandscheibe kann kalzifizieren und damit auf Röntgenbildern sichtbar werden. Die Degeneration der Bandscheibe reduziert ihre Stoßdämpfer Funktion und führt letztendlich zum Vorfall der Bandscheibe und Kompression des Rückenmarks. Es gibt verschiedene Typen von Bandscheibenvorfällen die meistens als Hansen Typ I (Degeneration des Nucleus pulposus und Extrusion), Hansen Typ II (Anulus fibrosus Degeneration und Protrusion des Anulus) und Hansen Typ III bezeichnet werden.

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Hansen Typ I

Bandscheibe Hansen1 Ein Hansen Typ I betrifft am häufigsten kleine (chondrodystrophe) Hunde Rassen (ab1 Jahre und älter), kann aber auch Große Hunderassen betreffen. Der faserknorpelige Ring reißt ein und der degenerierte Kern fällt plötzlich in Richtung Rückenmark in den Wirbelkanal vor. Dies führt einerseits zu einer Kompression und andererseits zu einer Kontursion (Prellung) des Rückenmarks. Das auftreten von klinischen Symptomen ist normalerweise akut. Teilweise beginnt die Symptomatik mit plötzlichen Schmerzen und verschlimmert sich dann durch den Vorfall weiteren Bandscheibenmaterials oder durch das Auftreten einer Blutung weiter. Der Schweregrad der Symptome ist sehr unterschiedlich und beeinflusst die Prognose und die Empfehlungen zur Therapie.

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Hansen Typ II

Bandscheibe Hansen2 Dieser Typ der Bandscheibenvorwölbung ist dem des Menschen sehr ähnlich. Er tritt v.a. bei nicht-chondrodystrophen größeren Hunderassen auf. Anstelle eines Vorfalls des Nucleus pulposus kommt es zu einer Vorwölbung des äußeren Faserrings. Die Symptome entwickeln sich bei dieser Form häufig schleichend und werden nach und nach schlechter. Durch die lang anhaltende Beeinträchtigung der Blutversorgung treten hier häufiger Dauerschäden der Nervenbahnen auf, die Prognose ist also bei vergleichbaren Ausfällen in der Regel schlechter als bei Hansen Typ 1-Vorfällen.

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Hansen Typ III

Hansen Typ III Bandscheiben sind auch als „explosiver Disc“, „high velocity low volume disc“ oder „Akute nicht kompressive Nucleus pulposus Extrusionen“ bekannt. Die klinischen Symptome bei dieser Form starten meist hoch akut unter Belastung oder durch einem Trauma. Der Faserring reist und das normale (nicht degenerierte) gelartige Nucleus pulposus schießt heraus und verursacht ein Trauma des Rückenmarks ohne es normalerweise zu komprimieren. Deshalb ist bei dieser Form des Bandscheibenvorfalles normalerweise keine operative Versorgung nötig.

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Wie kann ich erkennen dass mein Tier einen Bandscheibenvorfall hat?

Die häufigsten Symptome sind Schmerzen die den Hals oder den Rücken betreffen können. Rückenschmerzen äußern sich nehmen aufjaulen und winseln auch durch eine abnormale Haltung (aufgekrümmter Rücken, Tief gehaltener Hals), Zittern, Hecheln, Bewegungsunlust, Probleme beim Springen oder Treppenlaufen. Die Nervenfasern des Rückenmarks stellen eine Verbindung des Gehirn nach hinten zu den Muskeln des Rumpfes und der Gliedmaßen dar.  Deshalb können Bandscheibenvorfälle im Rückenbereich Lähmungen/ Koordinationsstörungen der Hintergliedmaßen und Bandscheibenvorfälle im Halsbereich Lähmungen/Koordinationsstörungen aller vier Gliedmaßen verursachen.

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Therapieentscheidung und Prognose

Die Therapie hängt vom Grad der neurologischen Ausfälle und der Dauer der Symptome ab.
Um die Therapieentscheidung nach vergleichbaren Kriterien treffen zu können, werden die Symptome in 5 Grade eingeteilt:
Grad 1: Reine Schmerzsymptomatik
Grad 2: Koordinationsstörung (Ataxie) bzw. unvollständige Lähmungserscheinungen (Paresen) der
                  betroffenen Gliedmaßen, das Tier ist aber noch alleine gehfähig
Grad 3: Unvollständige Lähmung der betroffenen Gliedmaßen, dass Tier ist nicht mehr gehfähig
Grad 4: Vollständige Lähmung (Plegie) der betroffenen Gliedmaßen, bei erhaltenem Tiefenschmerz
Grad 5: Vollständige Lähmung der betroffenen Gliedmaßen ohne Tiefenschmerz

Bei Patienten mit Vorfällen 1. und 2. Grades sollte ein konservativer Therapieversuch erfolgen – es sei denn, die konservative Therapie wurde bereits erfolglos versucht oder es kommt zum Rezidiv (wiederholtes Auftreten).
Patienten mit Symptomen 3. und 4.. Grades sollten in jedem Fall schnellstmöglich operiert werden. Die Prognose zum Wiedererlangen der Gehfähigkeit für diese Patienten liegt je nach Literatur bei ca. 80-95%). Wird bei einem solchen Fall erst noch eine Woche die konservative Therapie versucht und eine weitere Verschlechterung in Kauf genommen, kann es zu irreversiblen Schädigung der Nervenbahnen kommen. Das Rückenmark kann chirurgisch nicht repariert werden. Der Chirurg kann das Rückenmark entlasten, indem er den Wirbelkanal eröffnet und das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt. Die Heilung der Nervenbahnen muss der Körper jedoch selbst bewirken. Je länger die Blutgefäßversorgung durch das Bandscheibenmaterial unterbrochen wurde, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit irreversibler Nervenschädigungen.

Patienten mit Symptomen 5. Grades (Vollständig gelähmt mit Verlust des Tiefenschmerzempfindens) haben eine sehr vorsichtige Prognose (ca. 50%). Der Ausfall des Tiefenschmerzes ist das schwerste neurologische Symptom, das nach einer Läsion des Rückenmarkes auftreten kann. Je länger dieser Ausfall anhält, desto unwahrscheinlicher ist die Erholung. Es gibt noch andere Faktoren die eine Prognose bei denen Patienten weiter reduzieren kann. Manche Patienten können eine Myelomalazie (Auflösung/Nekrose des Rückenmarks) entwickeln. Wenn diese das Rückenmark weiter nach vorne aufsteigt, kann dies die Nerven die an der Atmung beteiligt sind involvieren und zu einem Atemstillstand des Tieres führen.

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Wie wird die Diagnose gestellt?

Die klinische neurologische Untersuchung dient dazu das Problem in einen bestimmten Bereich des Nervensystems zu lokalisieren. In der Regel kann nach dieser Untersuchung der hochgradige verdacht eines Bandscheibenvorfalls geäußert werden, jedoch braucht es Bildgebende Verfahren um die Verdachts Diagnose zu bestätigen und den genauen Zwischenwirbelspalt und die Seite des Vorfalls zu bestimmen der betroffen ist. Diese Bildgebenden Verfahren sind die Computertomographie, Kontraströntgenuntersuchungen oder Magnetresonanztomographie gestellt. Ist bei einem Patienten von Beginn an klar, dass eine Operation nicht in Frage kommt (zum Beispiel wenn die Symptomatik gering ist (Grad I und II), aus finanziellen Gründen oder wegen einer sehr vorsichtigen Prognose), sollte von aufwändiger bildgebender Diagnostik vorerst abgesehen werden. Diese Untersuchungen müssen in Vollnarkose durchgeführt werden. Die Narkose kann die neurologische Situation verschlechtern. Daher ist sie nur dann indiziert, wenn die Therapie vom Ergebnis der Diagnostik abhängt.

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Wie läuft eine konservative Therapie ab?

Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung sollten nichtsteroidale Entzündungshemmer angewandt werden. Glucocorticoide (Cortison-Präparate) sind hingegen nicht indiziert. Inzwischen ist durch zahlreiche Studien belegt, dass systemische Cortisongaben weder bei akuten noch bei chronischen Bandscheibenvorfällen vorteilhaft sind, aber entscheidende Nebenwirkungen verursachen.

Die lokale Applikation von Cortison und Lokalanästhetika im Sinne einer Periradikulären Therapie (PRT) kann hingegen in einzelnen Fällen sinnvoll sein. Diese Anwendungen können jedoch erst nach genauer Lokalisierung des Vorfalles durchgeführt werden und sollten Computertomographie-geführt erfolgen.

Als weiteres Medikament kommt häufiger Gabapentin zum Einsatz. Dieses wurde ursprünglich als Antiepileptikum entwickelt. Es zeigt aber v.a. bei Schmerzen im Bereich des Nervensystems (neuropathischen Schmerzen) eine gute Wirkung.

 Ein weiterer wesentlicher Baustein der konservativen Therapie ist die anfängliche Schonung (ca. 2-3 Wochen). Anschließend sollte die Belastung langsam gesteigert werden. Zusätzlich sollte durch intensive physiotherapeutische Maßnahmen der Aufbau der Muskulatur und der Erhalt der Beweglichkeit gefördert werden, ohne den Patienten zu überlasten.
Tritt durch diese Maßnahmen keine Besserung ein oder kommt es unter der Therapie zu einer Verschlechterung, sollte auf keinen Fall zu lange mit einer Operation gewartet werden. Wird das Rückenmark nicht entlastet, kann es zu Dauerschäden kommen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.

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Wie läuft eine chirurgische Therapie ab?

Wichtig ist, dass die Operation durch einen erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird. Die Operation birgt zwar auch in erfahrenen Chirurgenhänden immer ein gewisses Risiko der Verschlechterung der neurologischen Situation – die Narkose verschlechtert die Blutversorgung vorübergehend weiter und während der Operation kommt es zu unvermeidbaren Manipulationen am Rückenmark. Das kann selbst bei sehr vorsichtiger Operationsweise zu einer neurologischen Verschlechterung führen. Ein unerfahrener oder unvorsichtiger Chirurg läuft jedoch zusätzlich Gefahr, durch direkte Manipulation am Rückenmark weitere Schäden auszulösen. Die Wahrscheinlichkeit dauerhafter Nervenschäden nimmt daher mit steigender Erfahrung und Umsicht stetig ab. Auch ein gutes Narkosemanagement ist für einen solchen Patienten überaus Wichtig. Eine gute Narkoseüberwachung kann Veränderungen z.B. im Blutdruck oder in der Sauerstoffsättigung rechtzeitig erkennen und der Anästhesist kann rasch handeln um vermeidbaren Schäden vorzubeugen.

Das Rückenmark ist durch den Wirbelkanal rundum gut geschützt. Um an das vorgefallene Bandscheibenmaterial heran zu kommen, muss der Wirbelkanal an einer Stelle eröffnet werden. Je nach Richtung des Vorfalls und betroffener Rückenmarksregion (HalsBrust-Lenden-Region, Lenden-Kreuzbein-Region) ist der Zugang unterschiedlich zu wählen. Bei sehr chronischen Bandscheibenvorfällen ist teilweise eine Korpektomie notwendig.

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Hemilaminektomie

Wird der Wirbelbogen (= Lamina) einseitig eröffnet, spricht man von einer „Hemilaminektomie“. Der Wirbelbogen wird seitlich eröffnet und das vorgefallene Bandscheibenmaterial entfernt. Im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule ist das der Standardzugang für seitliche Bandscheibenvorfälle.

  Hemilaminektomie seitliche Ansicht       Hemilaminektomie transversale Ansicht     Intraoperatives Bild Hemilaminektomie

 

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Dorsalen Laminektomie

Dorsale laminektomieEröffnet man den Wirbelbogen rückenseitig (dorsal) wird von einer „dorsalen Laminektomie“ gesprochen. Hier erfolgt die Öffnung ebenfalls im Bereich des Wirbelbogens. Da das Bandscheibenmaterial jedoch in der Regel bauchseitig oder seitlich liegt, wird dieser Zugang fast ausschließlich im Bereich des Überganges zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein angewandt. Hier ist im Wirbelkanal kein empfindliches Rückenmark mehr vorhanden sondern nur noch die deutlich resistenteren Nervenwurzeln (Cauda equina). Die dort liegenden Nerven können (im Gegensatz zum Rückenmark) während der Operation vorsichtig zur Seite geschoben werden, ohne dabei Schaden zu nehmen.

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Ventral Slot

Ventral SlotInsbesondere im Halsbereich wird sehr häufig der Wirbelkörper von ventral (bauchseitig, Halsunterseite) eröffnet. Man spricht hier von einem „Ventral Slot“. An der Halsunterseite liegen zwar wichtige Strukturen (Luftröhre, Speiseröhre, Nerven, Gefäße, Schilddrüsen). Diese können jedoch für den Zugang zur Wirbelsäule leicht zur Seite geschoben werden. Die Oberseite der Wirbelsäule ist hingegen von einer ausgesprochen starken Muskelschicht umgeben. Der dortige Zugang wird daher nur in Ausnahmefällen gewählt.

 

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Laterale Korpektomie

Korpectomie seitliche AnsichtBei Vorfällen in der Brust-Lenden-Region, die aber von der Lamina aus schlecht zu erreichen sind, wird eine seitliche Entfernung des Wirbelkörpers verwendet, um den Wirbelkanal zu eröffnen („laterale Korpektomie“). Dieser Zugang ist umständlicher als die Eröffnung des Wirbelbogens, da man in dieser Region schlecht an den Wirbelkörper heran kommt. Der Vorteil der Methode liegt aber darin, dass das Rückenmark zur Entfernung von Bandscheibenmaterial auf diese Weise so gut wie gar nicht manipuliert werden muss. Diese Methode wir auch v.a. bei chronischen Bandscheibenvorfällen benutzt da es hier häufig zu Verklebungen des Bandscheibenmaterials mit dem Rückenmark kommt und eine Entfernung dieses Material zu massivem Trauma des Rückenmarks führen kann. Durch die Öffnung unterhalb des vorgefallenen Bandscheibenmaterials wird Platz geschaffen, dass sich dieses langsam absenken kann und das Rückenmark entlastet wird.

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Was passiert mit meinem Tier nach der Operation?

Direkt nach der Operation kommt ihr Tier bei uns in den Aufwachraum. Dort wird es engmaschig überwacht und seine Schmerzmedikation nach seinen individuellen Bedürfnissen angepasst. Anschließend kommt ihr Tier auf unsere Station wo es in der ersten zeit weiterhin Infusion erhält um eine möglichst gute Durchblutung des Rückenmarks zu gewährleisten. Hier wird es ggf. auch beim Harnabsatz unterstützt. Am Tag nach der Operation wird bei uns mit der Physiotherapie begonnen, diese ist zur Regeneration der Nervenfunktion enorm wichtig. Anfangs bekommt Ihr Tier Massage und passive Bewegung, später wird dann je nach Zustand auch mit Gehübungen begonnen. 

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Wann kann mein Tier nach einer Bandscheibenoperation entlassen werden?

Die Dauer des stationären Aufenthalts variiert von Tier zu Tier, abhängig von ihrem Wohlbefinden, Bedarf an intravenöser Schmerztherapie, Fähigkeit selbständig Urin abzusetzen. Generell sollte ein Tier selbständig Urin absetzten können bevor nach Hause entlassen wird, da ein Management der Blase zu Hause nicht so einfach zu gewährleisten ist.

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Wie lange dauert es bis mein Tier wieder laufen kann?

Dies ist sehr variabel. Normalerweise geschieht eine Erholung über mehrere Wochen. Manche Tiere erholen sich schneller, andere langsamer. Leider erholen sich kleiner teil der Tiere nicht. Generell erholen sich Tiere mit lange andauernden Symptomen vor der Operation langsamer.

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Welche Möglichkeiten gibt es wenn mein Tier sich nicht erholt?

Für manche Tiere und deren Besitzer ist ein Rollstuhl eine Option. Ein limitierender Faktor kann die Blasenfunktion sein. Bei viele Tiere mit vollständiger Lähmung der Hintergliedmaßen muss die Blase manuell geleert werden, oder sie leeren ihre Blase autonom (wie bei einem Baby) wenn sie voll ist. Eine Blase manuell auszudrücken ist nicht schwierig brauch aber eine gewisse Übung.

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Kann ein Bandscheibenvorfall erneut auftreten?

Wenn eine chirurgische Entfernung des vorgefallenen Bandscheibenmaterials durchgeführt wurde, dann ist normalerweise an derselben Stelle kein Problem mehr zu erwarten. Jedoch kann ein Bandscheibenvorfall an einer anderen Stell auftreten, v.a. da diese meist auch degeneriert sind.

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Neurochirurgie bei den Kleintierspezialisten

Durch unseren 24h Notfalldienst bei dem unsere Assistenten Rund um die Uhr von erfahrenen Kollegen im Hintergrunddienst unterstützt werden haben wir die Möglichkeit schnell zu handeln und ihrem Tier adäquat zu Helfen.

Wir verfügen über eine moderne 16 Zeiler Computertomographie die es uns ermöglicht  die Verdachts Diagnose Bandscheibenvorfall zu bestätigen und den genauen Zwischenwirbelspalt und die Seite des Vorfalls zu bestimmen.

Im Gebiet der Neurochirurgie können wir auf äußerst umfangreiche Erfahrungen zurück blicken. Zum Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie in unserer Einrichtung gehört daher nicht nur die Operation von Bandscheibenvorfällen, sondern auch von Wirbelfrakturen und -luxationen, Instabilitäten zwischen Wirbeln (z.B. Wobbler-Syndrom) und lumbosakralen Stenosen. Dekompressive Operationen, die bei einigen Tumoren sinnvoll sind, führen wir ebenfalls durch.

Für ein gutes Narkosemanagement stehen uns moderne Überwachungsgeräte und entsprechend ausgebildete Anästhesisten zur Verfügung.

Auch postoperativ können wir durch unseren 24h Betrieb die bestmögliche Versorgung ihres Tieres gewährleisten. Er wird stationär mit Infusion und Schmerzmitteln versorgt und es kann ihm bei der Entleerung der Blase geholfen werden. Außerdem wird direkt am Tag nach der Operation mit den ersten physiotherapeutischen Maßnahmen begonnen, die für eine Erholung besonders wichtig sind.

Sollte Ihr Tier an einem Bandscheibenvorfall oder einer anderen Wirbelsäulenerkrankung leiden und Sie den Weg zu uns finden, untersuchen wir den Patienten gründlich, um Sie individuell beraten zu können. Wir führen die Diagnostik und – wenn nötig – auch die Operation durch und geben Ihnen und Ihrem Haustierarzt gerne Empfehlungen für die weitere Therapie.