Persistierender Ductus Arteriosus

Der im Mutterleib liegende Fötus wird durch das Muttertier mit Sauerstoff versorgt. Er muss (und darf!) nicht atmen. Der beim erwachsenen Tier für die Sauerstoffversorgung notwendige Lungenkreislauf ist also bis zur Geburt nicht notwendig. Das Blut aus der Lungenarterie wird durch eine „Umleitung“, den sog. „Ductus arteriosus“ in die Hauptschlagader gepumpt. Nach der Geburt beginnt das Tier zu atmen, der Lungenkreislauf öffnet sich. Nach wenigen Tagen verschließt sich normalerweise der Ductus arteriosus. Bei Tieren mit PDA öffnet sich zwar der Lungenkreislauf, aber der Ductus arteriosus schließt sich nicht. Dadurch wird Blut von der Hauptschlagader in die Lungenarterie gepumpt – in seltenen (und schlimmeren, nicht heilbaren) Fällen auch in die umgekehrte Richtung („Shuntumkehr“). Die auf diese Weise stattfindende Mehrdurchblutung des Lungenkreislaufes überlastet Lunge und Herz. Mit der Zeit kommt es zur Herzerkrankung. Die Diagnose wird durch eine Herzultraschalluntersuchung (Echokardiographie) gestellt. In den meisten Fällen kann der PDA gut behandelt werden, indem der verbliebene Ductus arteriosus verschlossen wird. Das kann chirurgisch über einen Zugang zur Brusthöhle erfolgen, oder über eine Herzkatheterisierung. Je früher der PDA festgestellt wird, desto besser sind die Aussichten, das Tier ohne Folgeerkrankungen zu heilen. In seltenen Fällen kommt es zu einer „Shuntumkehr“: Anstatt dass sauerstoffreiches Blut aus der Hauptschlagader in die Lungearterie fließt, fließt sauerstoffarmes Blut aus der Lungenarterie in die Hauptschlagader. Tiere mit einer solchen Shuntumkehr können nicht geheilt werden.


Zurück gehen