Korrekturosteotomien (Korrektur von Fehlstellung)

Zusammenfassung

Fehlstellungen im Bereich der Gliedmaßenknochen können zu Lahmheiten führen. Viele Fehlstellungen führen jedoch nicht zu klinischen Symptomen oder können bei bestimmten Hunderassen sogar normal sein. Verursacht eine Gliedmaßenfehlstellung jedoch klinische Probleme oder werden Gelenke geschädigt, sollte eine chirurgische Korrektur durchgeführt werden.

Weitere Informationen

Knochenfehlstellungen können angeboren sein oder im Wachstum auftreten. In einigen Fällen sind sie auch durch eine Heilung von Knochenbrüchen in falscher Stellung verursacht. Häufige Fehlstellungen sind eine Abknickung im Bereich des Unterarmes (Carpus valgus) oder der Tibia (Tibia varus). Es können aber an jedem Knochen Fehlstellungen auftreten. Bei manchen Rassen (z.B. Teckel, Basset) gehört eine Fehlstellung, insbesondere der Unterarme, zum „Rassestandard“. Oft sieht eine Knochenfehlstellung oder -verkürzung lediglich unschön aus, verursacht dem Tier aber keine Probleme. In diesen Fällen wird eine Operation zur Korrektur nicht durchgeführt. Wenn jedoch die Funktion der entsprechenden Gliedmaße durch die Fehlstellung deutlich eingeschränkt wird oder aber Gelenke fehlbelastet und geschädigt werden, muss eine Korrektur der Knochenachse erfolgen. Bei der Korrektur wird der fehlgestellte Knochen zuerst durchtrennt. Anschließend wird die Knochenachse gerade gestellt und die Knochenenden mit einer Knochenplatte und Schrauben oder einem „Fixateur externe“ stabilisiert. Beim Fixateur externe werden die Knochenenden über Bohrdrähte mit einem äußeren Gestell verbunden, welches die Stabilisierung übernimmt. Die Wahl der Methode hängt von der Art der Fehlstellung und vom betroffenen Knochen ab. Ist ein Knochen zu kurz, kann er durch eine spezielle Methode („Distraktionsosteogenese“) im Verlaufe einiger Wochen in die Länge gezogen werden. Hierfür wird der Knochen durchtrennt und durch eine besondere Form des „Fixateur externe“ („Ringfixateur“, „Ilizarov-Technik“) stabilisiert und das äußere Gestell langsam im Laufe der Zeit den gewünschten Verhältnissen angepasst, wodurch auch der Knochen in die gewünschte Form gebracht wird.

Abbildungen

Korrektur1

Fehlstellung vor der Korrektur im Röntgenbild und am Patienten

Korrektur2

Fehlstellung nach der Korrektur im Röntgenbild und am Patienten